Mein lieber Max, die Nachricht von Deinem Tod hat in mir langsam eine tiefe Traurigkeit wachsen lassen und versetzt mich wieder in unsere Jugend zurück. Erinnerungen an unbeschwerte gemeinsame Zeit unter dem Basketballkorb, im Wald zwischen Darmstadt und Traisa und vor der Spielekonsole. Wie oft haben wir uns den Ball bei Handballspielen zugespielt, wie oft waren wir gemeinsam euphorisch über knappe Siege und zerknirscht über unnötige Niederlagen. Auch das Gefühl von damals ist mir jetzt so gegenwärtig, wie schön wir einfach Zeit verdaddelten. Du hattest es nie ganz leicht, ich erinnere mich an viele Gespräche, Sorgen und Träume. Wir haben uns lange nicht gesehen, ich weiß leider nichts über die letzten Jahre. Du bist noch in mir wie ich dich zuletzt gekannt habe. Für mich habe ich vor einiger Zeit beschlossen, dass das Leben von Menschen wie ein Tropfen ist, der auf einen großen tiefen See fällt. Wenn der Tropfen aufgekommen und eins geworden ist mit dem See, dann verteilen sich kleine Wellen zu allen Seiten weg vom Tropfen und rollen über die Wasseroberfläche. Ich weiß nicht, was und wo du jetzt bist, aber ich spüre noch diese feinen Wellen in mir, wie sie sich immer weiter ausbreiten und nur sehr langsam immer schwächer werden. Ich vermisse dich und freue mich, dich gekannt zu haben alter Freund. Ich hoffe auf ein Wiedersehen, irgendwann. Dein Nico
